WISSENSWERTES ZU JELBI.
Unsere Mission:
Mit einer gebündelten Angebotsvielfalt eine Mobilität ohne eigenes Auto ermöglichen
Berlin wächst – und damit auch der Verkehr. Wir haben eine Mission: Wir wollen mit Jelbi eine breite Angebotsvielfalt bereitstellen, um mehr Menschen volle Mobilität ohne eigenes Auto zu ermöglichen. Dafür ergänzen wir den ÖPNV um die gesamte Bandbreite der Sharing-Angebote in Berlin.
Es entsteht so ein noch größeres Mobilitätsangebot, indem Fahrzeuge geteilt werden. Wir geben das gute Gefühl, dass der „Verzicht“ auf den vermeintlichen „Alleskönner“ Auto keine Einschränkung bedeutet. Jelbi bietet komfortabel und gebündelt für jeden Mobilitätsbedarf das passende Verkehrsmittel. Dafür wurde Jelbi 2019 mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet.

Sechs Jahre Jelbi - Ein Zwischenfazit
Was hat sich in sechs Jahren Jelbi getan?
Im Rahmen der sechsjährigen Pilotphase wurde Jelbi als europaweit größtes Netzwerk an Mobilitätsstationen etabliert – mit über 350 Standorten, mehr als 60.000 buchbaren Fahrzeugen und über 40 Partnern. Das vorliegende Whitepaper: Ergebnisse aus sechs Jahren Jelbi (2019–2025). PDF zieht ein Zwischenfazit und zeigt, wie durch integrierte Infrastruktur, klare Ordnungsrahmen und gezielte Standortentwicklung eine stadtverträgliche und nachhaltige Mobilitätswende in Berlin vorangetrieben wurde.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Sichtbarkeit, Netzabdeckung und partnerschaftlicher Umsetzung für den Erfolg multimodaler Mobilitätsangebote – insbesondere in wachsenden Stadtquartieren und am Stadtrand.
Die 4 Dimensionen von Jelbi: Mit Jelbi bündeln wir Mobilität aus einer Hand

1. Jelbi ist eine Buchungsplattform
Vom ÖPNV-Ticket über Rad, E-Scooter oder E-Moped bis hin zum Auto oder Taxi: alles aus einer Hand mit der Jelbi-App.
Die App zeigt bequem und transparent alle Standorte, Kosten und Fahrzeiten im Vergleich. Und ohne Plattformwechsel können alle Angebote direkt über die App gebucht und bezahlt werden.

2. Jelbi bündelt Mobilität im Stadtraum
Jelbi verknüpft die Mobilität nicht nur in der App, sondern auch im Stadtbild. An Bahnhöfen und Hotspots errichten wir Jelbi-Stationen (Mobilitätsstationen) und Jelbi-Punkte (Mikromobilitätspunkte) mit Stellflächen für Sharing-Fahrzeuge.
So wird das Bus- und Bahnnetz durch eine Vielzahl weiterer Angebote für die erste/letzte Meile ergänzt und das intermodale Umsteigen durch die gute Erreichbarkeit und Sichtbarkeit gefördert.
Die Jelbi-Standorte schaffen Ordnungsrahmen, um das „wilde Parken“ der Sharing-Fahrzeuge zu reduzieren und mehr Stadtteilen in den Außenbezirken mit mehr Mobilitätsvielfalt zu erschließen.

3. Jelbi schafft Anreize für nachhaltige Mobilität
Und Standortpartner wie Gewobag, HOWOGE, Gesobau und Charité können auf eigene Kosten Jelbi-Gutscheine an die Mieter*innen oder Beschäftigten verteilen, mit denen diese die Mobilitätsangebote erproben können.

4. Jelbi ist ein Netzwerk
Der Wert von Jelbi liegt in einem ständig wachsenden Partnerbündnis von Sharing-Anbietern und Mobilitätspartnern, die vertraglich mit der BVG verbunden sind und sich zur Einhaltung vorgegebener Standards verpflichten.
Standortpartner stellen Flächen zur Verfügung, unterstützen Planung, Bau und Betrieb von Jelbi-Standorten, fahren Kommunikations- und Gutscheinkampagnen und schaffen damit ihren Beschäftigten, Mieter*innen und Kund*innen Zugang zur Jelbi-Mobilitätsvielfalt. Damit ist die BVG zentrale Ansprechpartnerin für die gesamte Mobilität.
Mit einem starken Bündnis aus Mobilitäts- und Standortpartnern bringen wir mit vereinten Kräften mehr Mobilität in immer mehr Quartiere

Der Jelbi-Integration ist ein formales Interessensbekundungsverfahren (IBK) für Sharing-Anbieter vorgeschaltet (Teilnahmebedingungen auf unternehmen.bvg.de). Inzwischen haben fast alle in Berlin operierenden Mobilitätsanbieter ihr Interesse bekundet und werden nach und nach integriert und so Mobilitätspartner von Jelbi.
Die Jelbi-Stationen errichten wir mit Standortpartnern wie der Gewobag, Gesobau, Howoge, Apcoa, Drivery oder der Charité. So bringen wir die Mobilitätsangebote direkt zu den Mieter*innen, Beschäftigten und Kund*innen vor die Haustür bzw. zum Arbeitsplatz – also dorthin, wo die täglichen Wege starten und damit neue Gewohnheiten und Routinen zur Verkehrsmittelwahl entstehen. Zudem kann das Angebot den Stellplatzbedarf und PKW-Besitz im Quartier verringern.
Standortpartner sind Wohnungsbaugesellschaften, Projektentwickler*innen, Business Parks, Arbeitgebende, Einkaufszentren, Krankenhäuser etc., die vor Ort Mieter*innen, Beschäftigten oder Kund*innen den Zugang zur Jelbi-Mobilitätsvielfalt ermöglichen. Hier entstehen Quell- und Zielverkehre, deren Umweltbilanz durch das Jelbi-Angebot positiv beeinflusst werden kann. Nicht zuletzt sind die Bezirke wichtige Partner bei der Genehmigung und Realisierung neuer Standorte, insbesondere an Bahnhöfen und weiteren Nachfrageschwerpunkten in den Kiezen.
So viel Mobilität wie kein anderer:
Über 90% der Sharing-Fahrzeuge Berlins sind bereits in der Jelbi-App integriert. Damit sind wir die größte Mobilitätsplattform für Sharing und ÖPNV.
Alles an einem Ort: Jelbi-Stationen bündeln ÖPNV- und Sharing-Mobilität
Über 300 Jelbi-Punkte und Jelbi-Stationen haben wir bereits zwischen Spandau und Hellersdorf, Buch und Steglitz eröffnet.
Mehr Mobilität in die Außenbezirke: Über den Verkehrsvertrag erproben wir Jelbi-Netze in „Neuen Stadtquartieren“ und „Zukunftsorten“
Die SenUMVK hat die BVG bis 2025 eine fünfjährige Erprobung von Jelbi im Verkehrsvertrag 2020-2035 beauftragt. Hierfür wurden „neue Stadtquartiere“ gemäß Stadtentwicklungsplan Wohnen und Bauen sowie mehrere „Zukunftsorte“ der Senatsverwaltung für Wirtschaft ausgewählt. Es entstehen Jelbi-Netze mit Standorten an Nachfrageschwerpunkten wie (neuen) Wohngebieten, an Arbeitsplätzen, an Freizeiteinrichtungen, Einkaufsstraßen/-zentren. Jelbi-Standorte an den S+U-Bahnhöfen schaffen Anschluss zum ÖPNV.
Parallel zur Erprobung führt ein Marktforschungsinstitut eine Begleitstudie durch, um die Wirksamkeit im Hinblick auf die Mobilitätswende und die Ziele im Mobilitätsgesetz (MobG) zu evaluieren.


Ordnungsrahmen für Zweiräder: Jelbi-Stellflächen und Parkverbotszonen gegen „wildes Parken“
Mit dem Jelbi-Ordnungsrahmenkonzept sollen überall in Berlin Stellflächen für Sharing-Zweiräder entstehen. Ziel ist es, gegen das „wilde Parken“ auf den Gehwegen vorzugehen und Ordnung in der Innenstadt zu schaffen.
Dafür entstehen alle 200 Meter flächendeckend Stellflächen (an Hotspots auch dichter), dazwischen flächendeckend digitale Parkverbotszonen (in denen eine Miete nur auf den jeweils ausgewiesenen Stellflächen beendet werden kann) und somit ein allgemeiner Ordnungsrahmen.
Weiterhin gilt: Falsch abgestellte Zweiräder können auf der Meldeseite jelbi.de/falschparker-melden mitgeteilt werden. Die Meldungen gehen direkt an die Sharing-Anbieter, um die Fahrzeuge zu entfernen. Die Webseite informiert auch über regelkonformes Parken von Sharing-Fahrzeugen.
Leitfäden
Im nationalen Vergleich zeigt sich, dass alle großen Mobilitätsstationen auf hohe Sichtbarkeit, eigene Markenbildung und individuelles Design setzen, wie auch das MobistaR-Grundlagenpapier zeigt (PDF; S.25ff). In Nordrhein-Westfalen wurde ein landesweiter Gestaltungsleitfaden und in Karlsruhe, Offenbach und Wien sogar ein eigens Stadtmobiliar entwickelt.
Der Erfolgsfaktor Sichtbarkeit wird durch vergleichbare Projekte aus anderen Städten bestätigt. Im Rahmen des BMU-Forschungsprojekts zu Mobilitätsstationen (PDF) in der kommunalen Praxis wurde die Wiedererkennbarkeit der Stationen und die Schaffung einer Marke als Erfolgsfaktor identifiziert. Einige Beispiele zeigt die nachfolgende Abbildung.
Praxisbeispiele aus anderen Städten
Eine Übersicht guter Praxisbeispiele in anderen Städten hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD) erstellt. Dazu eine digitale Infomappe (PDF) mit Praxistipps und Handlungsempfehlungen für Verwaltungen und Verkehrsunternehmen. Aus dem Projekt WiMobil des Bundesumweltministeriums, u.a. mit der Landeshauptstadt München und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in Berlin entstand ebenfalls ein Praxisleitfaden für Kommunen (PDF).
Auch in Hessen entstand ein Praxisleitfaden Carsharing mit Handlungsempfehlungen für Kommunen (PDF). Schon 2015 hat das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung seine Sonderveröffentlichung Kommunale Handlungsansätze zur Unterstützung neuer Mobilitätsformen herausgegeben.
Leistungsbeitrag zur Mobilitätswende: Verkehrspolitische Zielsetzung in Berlin

ZIEL 1
Mobilität für alle.
Zugänglichkeit für alle
Zugänglichkeit jederzeit
Mobilitätslücken schließen

ZIEL 2
Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz.
Umweltverbund stärken
Umwelt und Klimaschutz
Verkehrssicherheit

ZIEL 3
Stadtgerechter Verkehr.
Störungsfreiheit
Rauminanspruchnahme
Schutzbedürfnisse
Quelle: Verkehrspolitische Ziele für Sharing-Mobilität gemäß Freefloater-Anforderungskonzept, SenUMVK 2022
Die Digitalisierung hat (mit dem Smartphone in der Hand und seinen geodatenbasierten Diensten) die Mobilität deutlich verändert und völlig neue Mobilitätsangebote hervorgebracht und massentauglich gemacht. Jelbi hilft als innovatives Mobilitätskonzept, die neuen, smarten Sharing-Angebote mit dem etablierten, leistungsfähigen ÖPNV zu verbinden.
Dabei baut Jelbi durch Datenerhebung, Marktforschung und Befragungen Kenntnisse zu den Auswirkungen der Sharing-Angebote aufs Mobilitätsverhalten auf (Jelbi-Erprobungskonzept, entwickelt mit SenUMVK 2021).
Die BVG hat sich 2018 mit der #BerlinSteigtUm-Strategie neben dem „Umstieg von Diesel und Benzin auf Elektro“ auch den „Umstieg vom eigenen Auto auf Gemeinschaftsverkehre“ (ÖPNV und Sharing-Angebote) zum Ziel gesetzt. Mehr Fahrten im Umweltverbund bedeuten weniger CO2-Ausstoß, weniger Stellplatzbedarf, mehr regelmäßige ÖPNV-Nutzende und somit sauberere Luft und weniger Lärm.
Kurz: „Jelbi ermöglicht über den gebündelten Zugang zu einer großen Mobilitätsvielfalt mehr Menschen eine Mobilität ohne eigenes Auto.“
Damit steht Jelbi im Einklang mit dem Nahverkehrsplan 2019-2023 (PDF) (III.2.5.2.1), dem Luftreinhalteplan 2019 (Maßnahmen 5.1 und 5.2) und allem voran dem Berliner Mobilitätsgesetz (MobG §§ 3-10), dessen Inhalte bereits in die Strategiebildung eingeflossen waren.
„Der Ausbau und die Erweiterung von geeigneten Bahnhöfen und Knotenpunkten des ÖPNV zu Mobilitätsstationen beziehungsweise Mobilitätshubs ist neben der tariflichen Verknüpfung von ÖPNV und anderen Mobilitätsdienstleistern sowie der Entwicklung digitaler Mobilitätsplattformen eine wesentliche Möglichkeit, diese Verknüpfung zu verbessern und auch räumlich zu erleichtern“ (NVP 2019, III.2.5.2.1)
Das verkehrspolitische Ziel des Stadtentwicklungsplans Mobilität und Verkehr StEP MoVe 2030 (4.1.1/2, 4.1.1/4) ist es, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs von 25 auf 18 % zu senken, also gut ein Drittel weniger (3.1).
Jelbi ist ein wirkungsvoller Baustein in der Berliner Mobilitätswende-Agenda, um den weiterhin zunehmenden Autoverkehr und PKW-Besitz zu begrenzen. Mit 1,2 Millionen PKW hat Berlin so viele Autos wie nie zuvor.
Verkehrsmittelübergreifende Ziele im Mobilitätsgesetzt sowie unser Jelbi-Beitrag
Das Grundlagenpapier für Mobilitätsstationen auf Quartiersebene in städtischen Randlagen der SenUMVK zählt neun wesentliche Ziele von Mobilitätsstationen in Deutschland auf:
- Unterstützung der multimodalen Mobilität
- Stärkung des Umweltverbunds
- Unterstützung des Trends „Nutzen statt besitzen“
- Förderung einer neuen Mobilitätskultur
- Ausbau der Nahmobilität
- Entlastung im ruhenden Verkehr
- bezahlbare Mobilität für alle
- Einsatz CO2-neutraler Antriebe
- Entlastung bei Schadstoffemissionen durch Verkehrsreduktion.
Jelbi-Stationen sind zudem ein Effizienzbeitrag in der wachsenden, sich verdichtenden Stadt, um Freiräume und Lebensqualität zu sichern:
So finden 10 E-Scooter/Räder auf einem Pkw-Stellplatz Platz. Carsharing-Fahrzeuge werden nach Angaben des Bundesverbandes Carsharing 3-4x häufiger genutzt als Privat-Pkw.
Jelbi leistet einen wichtigen Beitrag zum Erreichen des Berliner Klimaziels (klimaneutral bis 2045), zum Umwelt- und Gesundheitsschutz, zur Verkehrssicherheit, zu einer lebenswerteren Stadt, zu mehr Flächeneffizienz und gerechterer Verteilung des öffentlichen Raums. Nicht zuletzt leistet Jelbi so einen Zugang zur Mobilität für alle Menschen – und damit zu den wesentlichen Zielen des Berliner Mobilitätsgesetzes (MobG):
Mobilität für alle (§ 3 MobG, StEP MoVe, NVP)
Jelbi bringt ein breites Spektrum an Sharing-Mobilität in die äußere Stadt und unterstützt autoarme Quartiersentwicklung. So wird mehr Menschen Zugang zu geteilter Mobilität ermöglicht. Zusätzlich dazu investiert Jelbi in barrierefreie Strukturen, sowohl auf den Stationen mit kontrastreichem Pflaster als auch in der App.
Menschen- und stadtgerechter Verkehr (§ 4 MobG)
Jelbi ermöglicht ein bedarfsgerechtes Angebot über Mobilitätsvielfalt, steigert die Flächeneffizienz von Mobilität („Mehr Mobilität auf weniger Fläche“) und fördert die Nutzung dieser Mobilitätsalternativen durch Sichtbarkeit im Straßenland.
Umweltverbund, Inter- und Multimodalität (§ 5 MobG, StEP MoVe, NVP, Luftreinhalteplan)
Jelbi-Kunden nutzen den ÖPNV für Hauptlast und Langstrecke. Zusätzlich bietet Jelbi Sharing-Alternativen, insbesondere für die erste/letzte Meile und besondere Anlässe (Förderung von Multi-/Intermodalität), Jelbi-Kunden nutzen außerdem vor allem Zweiräder.
Förderung der Stadtentwicklung (§ 7 MobG, StEP MoVe)
Jelbi bringt Mobilitätsvielfalt in auto-arme Wohn-/Gewerbegebiete und begrenzt gleichzeitig den steigenden Pkw-Verkehr + Parkraumbedarf, außerdem wird ein Ordnungsrahmen gegen „wildes Parken“ von Sharing-Fahrzeugen auf den Gehsteigen geschaffen.
Klima- und Umweltschutz, Minimierung von Gesundheitsbeeinträchtigungen (§ 8 MobG, § 9 MobG, Luftreinhalteplan)
Jelbi leistet einen Beitrag zur Schadstoff-/ Lärmreduktion und zur autoarmen, emissionsfreien Innenstadt, indem attraktive, bequem-zugängliche Alternative zum privaten Auto geschaffen werden; Jelbi-Stationen fördern auch die Elektrifizierung von Flotten, indem Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt wird.
Verkehrssicherheit (§ 10 MobG, StEP MoVe)
Jelbi fördert den Modal Shift von MIV zu ÖPNV/Umweltverbund, außerdem werden durch Jelbi-Stationen und Jelbi-Punkte strukturierte physische Rahmen für geteilte Mobilität geschaffen, deren Flächen regelmäßig durch Parkraumbewirtschaftung gesichert werden.